Ein Beet nach dem anderen wird nun frei und abgeräumt. Die Abfälle kompostieren wir, soweit sie nicht von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht wurden und vernichtet werden müssen. Wichtig ist, dass wir sie gleich sorgfältig aufschichten und den Komposthaufen nicht zu einem gewaltigen Gebirge anwachsen lassen. Wer ein Kompostsilo besitzt, der hat diese Probleme nicht. Ganz wichtig ist, während der oft noch heißen und sonnigen Septembertage dafür zu sorgen, dass der Kompost nicht austrocknet. Denn nur mit Hilfe ausreichender Feuchtigkeit kann eine richtige Verrottung stattfinden.

Im Obstgarten achten wir darauf, dass die reifenden Sorten rechtzeitig geerntet werden. Allerdings dürfen wir auch nicht voreilig sein, denn unreif gepflücktes Obst hält sich nicht am Lager. Wurzelgemüse wächst in den Herbstmonaten noch beträchtlich. Deshalb sollten wir es bei Trockenheit unbedingt wässern.

Auch in dieser Jahreszeit ist eine Volldüngergabe bei Sellerie, späten Möhren und Roten Beten durchaus noch angebracht. Im Blumengarten werden von früh gepflanzten Gladiolen oft schon die Blätter gelb. Dann können wir die Knollen bereits jetzt aus der Erde nehmen. Sind die Blätter noch grün, lassen wir sie stehen. Die Zweijährigen, z. B. Stiefmütterchen, Bartnelken, Maßliebchen und Goldlack können jetzt an ihren Platz gepflanzt werden. Dahlien dürfen nun keinesfalls mehr gedüngt werden, auch wenn sie in voller Blüte stehen.

Um diese Jahreszeit werden die Nächte immer kühler, und es fällt auch viel Tau. Das bekommt unseren Tomaten überhaupt nicht. Wir müssen deshalb, um Ernteausfälle zu vermeiden, für guten Schutz sorgen. Ein ausgezeichnetes Hilfsmittel sind dabei die praktischen Tomatenreifehauben, die jetzt so gut wie unent­behrlich werden. Mit ihrer Hilfe können wir die reifenden Früchte vor niedrigen Temperaturen und zu viel Feuchtigkeit schützen.
In manchen Gegenden, dort, wo das Klima sowieso etwas rauer ist, können erste Nachtfröste auftreten. Wenn das der Fall ist, empfiehlt es sich, die reifenden und ausgewachsenen Früchte abzunehmen und im Haus nachreifen zu lassen. So kann man größere Ernte Verlusten durch Kälte vorbeugen.
Immer wieder werden den Tomaten­pflanzen im Spätsommer alle Blätter abgeschnitten. Hintergrund ist die – falsche – Annahme, dass so die Früchte mehr Sonne bekämen und folglich reiften. Doch zur Reifung benötigt die Pflanze Nährstoffe aus dem Boden, und sie kann diese nur mit Hilfe ihrer Blätter dem Boden entnehmen und verwerten. Die Früchte der so misshandelten Pflanzen werden zwangsläufig notreif. Daraus ziehen viele den falschen Schluss, die ungehindert auftreffende Sonne habe zur Reifung beigetragen. Es ist lediglich zu empfehlen, solche Blätter zu entfernen, die einen Fruchtstand zu stark beschatten und die aufgrund der Braunfleckenkrankheit abgestorben sind. Denn diese Blätter sind sowieso nicht mehr funktionsfähig.

Stark blutende Bäume schneiden
Bis etwa Mitte September kann man noch stark blutende Bäume wie die Walnuss schneiden. Würde man sie im Frühjahr schneiden, wenn sie voll im Saftfluss steht, kann das zu einer Schwächung des Baumes aufgrund des starken Wasserverlustes führen. Außerdem ist die Wundverheilung jetzt noch besser.

Die Ernte von Holunder macht so richtig Spaß.
Im Handum­drehen sind die Gefäße voll, denn man schneidet am besten mit einer Schere die ganzen Trauben ab, die auf jeden Fall vollreif sein sollten, denn grüne Beeren beeinträchtigen das Aroma von Säften und Gelees. Die weitaus meisten Holunderbeeren werden erfahrungsgemäß den Vögeln überlassen, denn der Wert dieser delikaten Frucht wird oft unterschätzt. Nach der Ernte brauchen die Fruchtstände nur gewaschen und von den kräftigeren Stielen befreit zu werden. Es ist nicht nötig, die Beeren mit einer Gabel abzustreifen. Die Dolden dürfen mit den kleinen Stielchen entsaftet werden, denn der Geschmack wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Holundersaft ist ein ausgezeichnetes und von Kindern gern genommenes Mittel gegen Erkältungen. Köstliche Suppen lassen sich aus ihm ebenfalls herstellen, aber auch ein leckeres Gelee. Dieses schmeckt besonders gut, wenn man ihm etwas Vanille, Stangenzimt und eine Nelke beifügt. Zu kaufen gibt es Holundersaft nur selten, Gelee eigentlich gar nicht. Rohe Holunderbeeren sind ungenießbar, sie können zu Übelkeit und Erbrechen führen, gekocht aber sind sie sehr wertvoll, weil sie so vitaminhaltig sind.


Rosen
Der Herbst ist bekanntlich eine günstige Pflanzzeit für Rosen. Wer jetzt nach neuen Sorten Ausschau hält, sollte insbesondere auf die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen achten. Wählen Sie am besten ADR-Rosen aus, denn diese Sorten haben unter Praxisbedingungen eine hohe Widerstandsfähigkeit bewiesen. Namhafte Firmen weisen mit Symbolen auf die Resistenz gegen Rost und Sternrußtau bei Rosen in ihrem Sortiment hin. Die Überwinterung des Sternrußtau-Pilzes erfolgt im abgefallenen Laub sowie in Schnittgutresten. Diese stellen somit die Quelle für Neuinfektionen im Frühjahr dar. Deshalb sollten Sie Falllaub und das Schnittgut vollständig aus dem Garten entfernen. Kompostieren dürfen Sie diese Bioabfälle also nicht.

W-D.K