Sommerschnittmaßnahmen
Mit den Sommerschnittmaßnahmen hat man die Möglichkeit, Fehler des letztjährigen Winterschnittes bzw. des Baumaufbaues elegant zu korrigieren und akuten Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Gleichzeitig können stark wachsende Bäume beruhigt werden. Der Sommerschnitt kann bei allen stark wachsenden Baum- und Strauchobstarten angewendet werden.
Ausnahmen: Kein Sommerschnitt bei zu schwachem Wachstum, kein Sommerschnitt bei hoher Sonneneinstrahlung und Hitze – Sonnenbrandgefahr! In Jahren mit stärkerem Feuerbrandbefall sollte bei Wirtspflanzen dieses Bakteriums wie Apfel, Birne oder Quitte kein Sommerschnitt durchgeführt werden.
Pflegemaßnahmen an Rosen
Rosen sollten nur bis Juli gedüngt werden. Spätere Düngergaben verhindern ein Ausreifen des Holzes. Dadurch können die Pflanzen im Winter Frostschäden erleiden. Schneiden Sie verblühte Rosen regelmäßig aus. Der richtige Schnitt sollte so erfolgen, dass er unterhalb des ersten bzw. zweiten voll entwickelten Blattes erfolgt.
Krautfäule-Gefahr
Warme, feuchte Witterung fördert die Verbreitung der Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) an Kartoffeln und Tomaten. Der Pilz geht von infizierten Kartoffelknollen aus, die als Pflanzgut verwendet oder bei der Vorjahresernte übersehen wurden. Später befällt er auch Tomaten. Sie erkennen einen Befall an graugrünen bis bräunlichen Flecken auf Stängeln und Blättern. Je nach Witterung vertrocknen oder verfaulen die Stellen.
Befallene Kartoffeln haben zudem Flecken auf und in der Knolle. Infizierte Tomatenfrüchte haben braune, leicht eingesunkene Stellen vorwiegend auf der oberen Fruchthälfte
Vorbeugen können Sie, indem Sie bei der Kartoffelernte keine Knollen im Boden zurücklassen. Wählen Sie unempfindliche Sorten und achten Sie auf einen weiten Pflanzabstand zwischen Kartoffeln und Tomaten. Schützen Sie Tomaten außerdem mit einer Überdachung vor Niederschlägen und gießen Sie die Pflanzen, ohne die Blätter zu befeuchten.
Eingerollte Blätter an Tomaten
Wenn sich bei den Tomatenpflanzen die untersten Blätter rollen, kann dies auf ein hohes Nährstoffangebot oder auf Stoffwechselstörungen hinweisen, die sich jedoch meist nicht auf den Ertrag auswirken. Achten Sie weiterhin auf eine gleichmäßige Wasserversorgung und vermeiden Sie eine Überdüngung. Tomaten, die überdacht in einem Gewächshaus oder anderweitig gut geschützt kultiviert werden, sind weniger anfällig gegen die Braunfäule und andere typische Erkrankungen der Tomate. Sowohl Tomaten als auch Gurken mögen es warm, aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit. Gurken verlangen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, während Tomaten trockene Luft vorziehen, da sie sonst unter Pilzkrankheiten leiden. Andererseits fallen Gurken Spinnmilben und der Weißen Fliege zum Opfer, wenn sie ständig trockener Luft ausgesetzt sind. Treten diese Probleme auf, wird als Grund nicht der gemeinsame Anbau der beiden Kulturen erkannt, sondern es wird versucht, mit den verschiedensten Mitteln Krankheiten und Schädlinge zu bekämpfen, meist ohne nennenswerten Erfolg. Dabei hätte man leicht diese Probleme vermeiden können.
Abgeblühte Stauden
Aus optischen Gesichtspunkten können abgeblühte Stauden zurückgeschnitten werden. Das kann auch einen weiteren Vorteil haben, denn bei manchen Arten kommt es so zu einer Nachblüte im Herbst. Bedenken Sie aber auch, dass für die Tiere ausreichend Stängel stehen bleiben sollten. Viele Insekten und Vögel ernähren sich außerdem von den Samen. Und wenn Sie selbst aussäen wollen, sollten die abgeblühten Stängel ohnehin bis zur Samenreife stehen bleiben.
Gehölze und Stauden bewässern
Im Frühling gepflanzte Gehölze und Stauden brauchen am Abend heißer Tage besonders viel Wasser, denn das Wurzelwerk hat sich noch nicht so weit entwickelt, dass die Pflanzen lange Trockenperioden ohne Bewässerung überstehen. Besonders Pflanzen in Torfballen sollten im ersten Jahr gut gewässert werden.
Gemüseaussaaten
Diesen Monat können noch folgende Gemüsearten im Freiland ausgesät werden: Zuckerhutsalat, Radicchio, Möhren, Rettich, Radieschen, Rote Bete, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrüben, Knollenfenchel, Chinakohl, Buschbohne und Stangenbohnen. Bohnen sollten vor der Aussaat eine Stunde in lauwarmem Wasser vorquellen. Das beschleunigt das Auflaufen. Wenn Sie in tiefe Rillen säen, bleibt es am Grund der Rille auch im Sommer feuchter, sodass die Pflanzen besser auflaufen. Bohnen können auch in Trichter gelegt werden. Das erleichtert das Wässern. Einige Arten dürfen schon in Schalen oder Topfplatten für das Herbstbeet vorkultiviert werden.
W.-D. K