Zweite Blüte durch Remontierschnitt fördern
Ab Ende Juni, wenn bei bestimmten Stauden die erste Blüte vorüber ist, wird es Zeit für einen Remontierschnitt. Dabei stutzt man einen Teil der Triebe bzw. alle Triebe auf ca. 10 cm über dem Boden zurück. Ob du dafür eine Gartenschere oder bei Beeteinfassungen oder anderen „Linien-Pflanzungen“ eine Hand-Heckenschere nimmst, ist egal. Die Stauden treiben danach wieder zuverlässig aus und blühen im August/September ein zweites Mal. Die Pflanze remontiert/ baut sich wieder auf.
Stauden, bei denen ich selbst regelmäßig nach der ersten Blüte zur Gartenschere greife, sind z.B. Katzenminze, Frauenmantel und Salbei.
Monilia-Spitzendürre
Bei Kirschen kann es in nächster Zeit zu ersten Infektionen durch den Erreger der Monilia-Spitzendürre kommen: Hierbei infiziert der Schadpilz Monilinia laxa seine Wirtspflanzen über die Blüte. Erhöhte Infektionsgefahr besteht vor allem dann, wenn es zur Blütezeit der Kirschen kühl und regnerisch ist. Bei Befall sterben Blüten, Blätter und Triebe schon kurz nach der Blüte ab: Betroffene Triebspitzen sehen anschließend wie verdorrt aus, daher der Name Spitzendürre. Besonders anfällig sind Sauerkirschen, insbesondere die Sorte Schattenmorelle. Darüber hinaus können aber auch Süß- und Zierkirschen, Mandelbäumchen sowie Aprikosen und Pfirsiche befallen werden. Abgestorbene Triebteile einschließlich der Blütenbüschel bleiben oft noch bis über den anschließenden Winter hinweg weitgehend unverändert an den Ästen hängen. An ihnen überwintert der Pilz später dann auch. Wie weit eine Pflanze mit diesem Pilz befallen ist, erkennt man gut beim Rückschnitt. Es sollte immer so weit zurückgeschnitten werden, bis in den Schnittstellen kein braunes, befallenes Gewebe mehr erkennbar ist. Die Pilzerkrankung Monilia tritt übrigens über die Blüte in die Pflanze ein.
Der Rückschnitt kann schon kurz nach der Blüte erfolgen, spätestens ist er jedoch nach der Ernte durchzuführen. Generell sollten gefährdete Bäume sehr luftig und gut ausgeschnitten werden, um ein rasches Abtrocknen zu fördern und die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Ein sonniger, luftiger Standort wirkt befallsreduzierend.
Rosenblattrollwespe
Bekannt ist das Schadbild der Rosenblattrollwespe, bei dem sich vom Blattrand die einzelnen Fiederblätter nach unten hin einrollen. Im Innern sitzt häufig eine Raupe. Befallene Blätter sollte man entfernen, bevor sich die Larven zur Verpuppung in den Boden zurückziehen. Sorten mit dicken, glänzenden Blättern sind weniger anfällig.
Jungpflanzen im Blick behalten
Damit Möhren, Fenchel, Schwarzwurzeln und Rote Bete kräftig werden können, sollte man die Reihen immer im Auge behalten. Wenn zu dicht gesät wurde, muss der Abstand durch das Herausziehen einzelner Pflanzen wieder vergrößert werden. Ausgezogene Rote Bete kann übrigens wieder neu eingepflanzt werden.
Eingerollte Blätter an Tomaten
Wenn sich bei den Tomatenpflanzen die untersten Blätter rollen, kann dies auf ein hohes Nährstoffangebot oder auf Stoffwechselstörungen hinweisen, die sich jedoch meist nicht auf den Ertrag auswirken. Achte weiterhin auf eine gleichmäßige Wasserversorgung und vermeide eine Überdüngung. Tomaten, die überdacht in einem Gewächshaus oder anderweitig gut geschützt kultiviert werden, sind weniger anfällig gegen die Braunfäule und andere typische Erkrankungen der Tomate. Sowohl Tomaten als auch Gurken mögen es warm, aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit. Gurken verlangen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, während Tomaten trockene Luft vorziehen, da sie sonst unter Pilzkrankheiten leiden. Andererseits fallen Gurken Spinnmilben und der Weißen Fliege zum Opfer, wenn sie ständig trockener Luft ausgesetzt sind. Treten diese Probleme auf, wird als Grund nicht der gemeinsame Anbau der beiden Kulturen erkannt, sondern es wird versucht, mit den verschiedensten Mitteln Krankheiten und Schädlinge zu bekämpfen, meist ohne nennenswerten Erfolg. Dabei hätte man leicht diese Probleme vermeiden können.
Rhabarberernte
Bei den Rhabarberpflanzen empfiehlt es sich, regelmäßig die Blütentriebe tief am Boden auszubrechen, da die Blütenbildung zulasten des Blattwachstums geht.
Rhabarber kann noch bis zur letzten Juniwoche geerntet werden. Ein leckeres Kompott ergeben die attraktiven Blattstiele gemeinsam mit frisch geernteten Erdbeeren.
Salate säen
Auch Anfang Juni können Sie noch Pflücksalate säen. Die pflegeleichten Pflanzen lassen sich bis in den Spätsommer beernten, wenn Sie nur die äußeren Blätter pflücken, das Herz aber unversehrt bleibt. Übrigens: Pflücksalate gedeihen auch gut in Balkonkästen oder Trögen auf der Terrasse.
W. D. K. / S. J.